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Sensation! Erste Stadtverwaltung in Bayern ohne Fax-Gerät

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Bild: Image by Steve Buissinne from Pixabay
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In der kleinen, beschaulichen Gemeinde Wursthausen im Oberbayern wird Geschichte geschrieben: Die Stadtverwaltung hat als erste in Bayern die Entscheidung getroffen, komplett Fax-Geräte zu verzichten. Ein mutiger Schritt in die digitale Zukunft oder der letzte Ausritt eines aussterbenden Bürokratie-Dinosauriers? Die Meinungen in der 1.200-Seelen-Gemeinde könnten nicht unterschiedlicher sein.

Laut der Stadtverwaltung wurde das Fax-Gerät, das seit den 90er Jahren fester Bestandteil jeder Büroeinrichtung war, letzten Freitag feierlich entsorgt. Bürgermeisterin Anneliese Müller (54) erklärte in einer Pressekonferenz: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Prozesse modernisieren. Wir leben im Jahr 2024, nicht mehr im letzten Jahrhundert. Es wird Zeit, dass Wursthausen das Papier der Vergangenheit hinter sich lässt!“

Die Entscheidung fiel jedoch nicht ohne Widerstand. Ein anonymer Beamter, der aus „Sicherheitsgründen“ nicht namentlich genannt werden möchte, äußerte sich besorgt: „Was ist, wenn wir dringend etwas faxen müssen? Das ist schließlich die einzige Möglichkeit, um wichtige Dokumente zu versenden, die nicht mit einer Brieftaube transportiert werden können.“ Diese Bedenken scheinen nicht unbegründet zu sein, denn das Faxgerät hat in den letzten Jahren nicht nur dienstliche, sondern auch gesellschaftliche Bedeutung erlangt: So wurde es beispielsweise zum zentralen Kommunikationsmittel der alljährlichen Wursthausen-Fax-Olympiade, bei der die Bürger die schnellsten und kreativsten Faxe versenden.

Kritiker werfen der Stadtverwaltung vor, den Anschluss an die Realität verloren zu haben. „Ich fühle mich, als ob ich im Science-Fiction-Film gelandet bin“, klagt eine ältere Bürgerin, die aus Angst vor dem digitalen Wandel ihren Nachnamen nicht nennen wollte. „Ich habe die letzten 30 Jahre meine Faxe mit Stolz verschickt! Was kommt als Nächstes? E-Mail? Das ist ja furchtbar!“

Inmitten dieser hitzigen Debatte gibt es aber auch begeisterte Unterstützer. Ein junger IT-Experte, der sich als „Digitaler Wursthausener“ bezeichnet, zeigte sich optimistisch: „Wir können jetzt endlich auf moderne Kommunikationsmittel umsteigen. Ich meine, wir haben immerhin schon ein WLAN im Rathaus – sogar das könnte man als Fortschritt ansehen!“

Tatsächlich, Wursthausen hat sich in den letzten Monaten einige digitale Neuerungen gegönnt. Von einer eigenen Webseite, die jedoch nach wie vor in der Warteschleife des Providers steckt, bis hin zu einem Instagram-Account, der sich hauptsächlich um die neuesten Wurstkreationen des örtlichen Metzgers kümmert – die Gemeinde ist gewillt, die digitale Transformation voranzutreiben. Doch die Sorgen der Bürger sind nicht unbegründet. Ein anonymes Umfrageergebnis unter den Wursthausenern ergab, dass 87 % der Befragten nicht wüssten, wie sie ohne Faxgerät ihre Behördengänge erledigen sollen.

Die größte Herausforderung für die Stadtverwaltung wird nun sein, die Bürger davon zu überzeugen, dass es auch ohne Faxgerät geht. Eine Initiative zur Aufklärung über digitale Alternativen soll ins Leben gerufen werden. Diese wird unter dem Namen „Wursthausen digital“ firmieren und hat sich das Ziel gesetzt, den Einwohnern die Vorzüge von E-Mail, Cloud-Diensten und sogar von Kurznachrichtendiensten näherzubringen. Ein Sprecher der Initiative betonte: „Wir wollen keine Faxmaschinen-Lobby aufbauen!“

Ob Wursthausen als Vorreiter einer digitalen Revolution in der bayerischen Verwaltung gefeiert wird oder als verfrühter Abgesang auf bewährte Bürokratie, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Gemeinde mit ihrem kühnen Schritt eine Debatte über den Stellenwert veralteter Technologien in der modernen Verwaltung angestoßen hat. Und so könnte Wursthausen bald zum Schauplatz einer ganz neuen Art von Wettkampf werden: Wer kann am schnellsten ein Dokument per E-Mail versenden?

Währenddessen bleibt den Bürgern nur zu hoffen, dass die technischen Herausforderungen nicht zu einer weiteren Verzögerung führen – schließlich stehen die Wursthausener Wurst- und Brezenfesttage vor der Tür, und der damit verbundene Ansturm auf die Anträge zur Standgenehmigung steht bevor. Vielleicht ist es auch an der Zeit, die Fax-Olympiade in eine digitale Challenge umzuwandeln, bei der die Teilnehmer ihre „Wursthausener Faxe“ in die Weiten des Internets senden.

Ob das nun der Anfang vom Ende des Fax-Geräts oder der Beginn einer digitalen Ära ist – Wursthausen, ein kleiner Ort mit großen Ideen, könnte bald für mehr als nur seine deftigen Schmankerln bekannt sein.

Wiederveröffentlichung, Datum der Erstveröffentlichung: 18.10.2024

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One thought on “Sensation! Erste Stadtverwaltung in Bayern ohne Fax-Gerät

  1. ach, das ist ja mal ein wirklich netter beitrag! ich kann mir gut vorstellen, wie die leute in wursthausen heftig diskutieren. faxgerät hin oder her, ich hab auch meine probleme mit der digitalisierung. was kommt als nächstes, wie im beitrag steht, e-mail? ich muss gleich schmunzeln, man fragt sich, wohin das alles noch führt. allerhand viel wirbel um ein gerät, das ich fast schon vergessen habe!
    liebe grüße an alle from gerda

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