Berlin (stm) – Nach einer Serie enttäuschender Wahlergebnisse, der krachenden Niederlage bei der Bundestagswahl und der schwindenden Relevanz in der politischen Landschaft hat die SPD eine historische Entscheidung getroffen: Die Partei wird sich vollständig aus der aktiven Politik zurückziehen und künftig als mobile Geschichtsausstellung auftreten. Der neue Name: „Sozialtour Deutschland – Mit der SPD durch die Zeit“.
„Es war Zeit für eine ehrliche Selbstreflexion“, erklärte der frisch ernannte Geschäftsführer der neuen Initiative, Karlheinz Proletari, bei einer Pressekonferenz. „Die Menschen verbinden uns nicht mehr mit Zukunft, sondern mit der Vergangenheit. Warum also nicht dieses Kapital nutzen?“
Von Bismarck bis G20: SPD als Zeitkapsel
Die Idee ist innovativ: In einem umgebauten Doppeldeckerbus reisen ehemalige Parteifunktionäre, Historiker und Schauspieler durch Deutschland, um Bürgern die glorreichen Tage der Sozialdemokratie näherzubringen. „Wir haben Bismarcks Sozialgesetze, Brandts Kniefall und Schröders Agenda 2010 – alles interaktiv aufbereitet“, so Proletari. Besucher können in einer VR-Simulation den Kohlekompromiss von 1966 hautnah miterleben oder selbst entscheiden, ob sie die Agenda-Gesetze verabschieden würden, während animierte Gewerkschafter vor den Fenstern protestieren.
Inhalte mit einem Schuss Selbstironie
Kritiker werfen der SPD vor, ihre Schwerpunkte nicht mehr zeitgemäß zu setzen. Doch die Partei hat auf die Skepsis mit einem selbstironischen Zugang reagiert. „Natürlich gibt es auch einen Escape Room namens ‚Koalitionsverhandlungen 2021‘. Aber keine Sorge, da kommt keiner lebend raus“, scherzte die ehemalige Vorsitzende Saskia Esken, die als Museumsführerin an Bord sein wird. Ein weiteres Highlight ist der „Steh-zu-deinen-Idealen“-Simulator, bei dem Teilnehmer versuchen, bei sinkenden Umfragewerten gleichzeitig Klimaschutz und Arbeitnehmerinteressen zu vertreten – ein unmögliches Gleichgewichtsspiel, das bei einigen Probanden sogar für Nervenzusammenbrüche sorgte.
Begeisterung bei Jung und Alt – oder doch nicht?
Erste Testläufe der mobilen Ausstellung wurden mit gemischten Reaktionen aufgenommen. Während ältere Besucher die „sozialdemokratische Nostalgie“ schätzten, kritisierte die Jusos, dass der Wagen zu wenig in Richtung Zukunft fahre. „Das ist doch kein Vorwärts, das ist ein Rückwärts in Dauerschleife!“, erklärte Juso-Sprecherin Lisa Zukunft. Die Parteijugend forderte, dass mindestens ein Wagenanhänger für TikTok-Workshops bereitgestellt wird, um jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Finanzierung durch Crowdfunding und den Soli
Die Kosten für das Projekt sollen teils durch Spenden, teils durch Eintrittsgelder gedeckt werden. Geplant sind auch Kooperationen mit der Deutschen Bahn. „Ein politisches Programm mag an unseren Bahnhöfen fehlen, aber immerhin kommt jetzt ein sozialdemokratischer Doppeldecker – auch wenn er Verspätung hat“, spottete FDP-Generalsekretär Bijan Dax-Graf in einer Stellungnahme.
Fazit: Zukunftsträchtige Vergangenheit?
Ob die SPD mit ihrer Zeitreise-Strategie ein neues Publikum gewinnen oder endgültig als politische Kraft aus der Wahrnehmung verschwinden wird, bleibt abzuwarten. Karlheinz Proletari bleibt jedoch optimistisch: „Geschichte ist auch Zukunft – vor allem, wenn man keine Gegenwart mehr hat.“
Mit diesem Schritt setzt die SPD ein Zeichen – und löst sich gleichzeitig in Luft auf. Aber immerhin eine Luft, die fair und sozial ist.
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