Altengrabow (stm) – Die Bundeswehr ist auf einen Hochstapler hereingefallen. Statt den Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, empfingen die Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Möckern / Altengrabow in Sachsen-Anhalt einen Schwindler. Es handelt sich dabei um den bereits mehrfach einschlägig bekannten Armin L.
Am besagten Herbsttag lag ein kalter, feuchter Nebel über dem Truppenübungsplatz. Die Soldaten, bestens vorbereitet auf den Besuch des Verteidigungsministers, hatten ihre Kampfstiefel gewichst und die Uniformen tadellos zurechtgemacht. Auch die wenigen fahr- und kampffähigen Fahrzeuge wurden auf Hochglanz poliert, als plötzlich Armin L. auftauchte. Optisch kaum von Boris Pistorius zu unterscheiden, schien er bestens auf seine Rolle vorbereitet.
L. ließ sich von den Soldaten das militärische Gerät erklären und genoss anschließend eine Portion Erbseneintopf aus der Feldküche. Weder Offiziere noch Soldaten schöpften zunächst Verdacht. Erst als Oberleutnant Tim S. bemerkte, dass Armin L. begann, über eine zusätzliche Finanzierung von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr zu sprechen, wurde er skeptisch. „Erst als er davon angefangen hat, er wolle der Bundeswehr 100 Milliarden Euro mehr zukommen lassen, bin ich hellhörig geworden. Ich habe mir gedacht: Irgendwas stimmt da nicht! Das wäre ja der erste Minister, der uns mehr Geld zur Verfügung stellt, als uns die Mittel zu streichen.“
Nach über sechs Stunden wurde Armin L. schließlich als Betrüger entlarvt. Immer mehr verstrickte er sich in Widersprüche und zeigte wenig bis keine Ahnung von der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) der Bundeswehr. Auf die Frage nach ZDv 3/11 („Bei Erreichen des Baumwipfels hat der Soldat die Kletterbewegungen selbständig einzustellen.“) oder der Zentralrichtlinie A2-221/0-0-1291 („Bei Dämmerung ist mit eintretender Dunkelheit zu rechnen.“) wusste er schlichtweg nichts zu antworten.
Armin L. ist kein Unbekannter in der Welt der Hochstapeleien. Bereits mehrfach sorgte er für Aufsehen, indem er unter anderem vier Jahre lang als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen fungierte, ehe man ihm auf die Schliche kommen konnte. Seine Tricksereien führten ihn sogar zum Kanzlerkandidaten der CDU/CSU. Die Karriere als Spitzenkandidat endete jedoch abrupt, als ihn ein hysterischer Lachanfall während einer Wahlkampfveranstaltung als Hochstapler enttarnte.
Die Bundeswehr sieht sich nun mit der Herausforderung konfrontiert, wie sie in Zukunft solche Vorfälle vermeiden kann. Ein Sprecher der Bundeswehr erklärte: „Wir werden unsere Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und möglicherweise auch eine neue Dienstvorschrift einführen: ZDv 9/99 – ‚Bei Verdacht auf Hochstapelei ist ein strenger Blick erforderlich‘.“
In Anbetracht dieser Ereignisse bleibt abzuwarten, ob Armin L. seine Karriere als Hochstapler fortsetzen wird oder ob er nun endgültig im Nebel der Geschichte verschwindet. Eines ist jedoch sicher: Die Bundeswehr hat nicht nur einen Hochstapler empfangen, sondern auch eine Lektion in Sachen Identitätsprüfung gelernt – auch wenn diese Lektion bitterer ist als der Erbseneintopf selbst.
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LOL, der Typ ist echt ein Stück Kuchen! Wie kann man einen Hochstapler mit einem Minister verwechselt?! Die Bundeswehr muss echt mal ihre Sicherheitsabschlüsse checken, aber hey, wenn der Typ magendurch wieder als Minister auftaucht, kann ich nimmer lachen. Ich mein, wer bei der Bundeswehr 100 Mrd. raushaut, der ist in der falschen Komödie!